zurückzurück                                         Ich empfehle nicht diese Salbe zu testen........ fp.GIF


Der erste Arzt des Spätmittelalters, der ein Hexensalbenrezept niederschrieb, war Johannes Hartlieb (* um 1400; † 1468), der im Dienst des Wittelsbacher Herzogs Albrecht III. (Originaltitel: stand und ihm als Berater und Leibarzt diente. Johannes schrieb unter anderem um 1440 eines der frühesten deutschen Kräuterbücher und im Jahr 1456 Das Buch aller verbotenen Künste. Das puch aller verpoten kunst, ungelaubens und der zaubrey). Da es sich um die erste bekannte Aufzeichnung eines Hexensalbenrezeptes handelt, sei hier der vollständige Text aus Hartliebs Buch wiedergegeben:

Zu sölichem farn nützen auch man [19r] und weib, nemlich die unhulden (Unholde, Hexen), ain salb die hayst unguentum pharelis. Die machen sy uß siben krewtern (Kräutern) und prechen yeglichs krautte an ainem tag, der dann dem selben krautt zugehört. Als am suntag prechen und graben sy Solsequium, am mentag Lunariam (Lunaria), am eretag (Dienstag) Verbenam (Verbena), am mittwochen Mercurialem (Mercurialis), am pfintztag (Donnerstag) DachhauswurzBarbam jovis, am freytag Capillos Veneris (Capillus Verneris). Daruß machen sy, dann salben mit mischung ettlichs pluotz von vogel (unter Beimischung von Vogelblut), auch schmaltz von tieren; das ich als nit schreib, das yemant darvon sol geergert werden. Wann sy dann wöllen, so bestreichen sy penck (Bänke) oder stül, rechen oder ofengabeln und faren dahin. Das alles ist recht Nigramancia (Nigromantie), und vast groß verboten ist (und ist strengstens verboten).“

Johannes Hartlieb: Das Buch aller verbotenen Künste, 32. Kapitel

Hartlieb nennt die Flugsalbe unguentum pharelis, wobei die Bedeutung des Namens pharelis nicht bekannt ist und unguentum lediglich "Salbe" 

Quelle; Wikipedia